Welcher Holzkohlegrill für welchen Zweck?
Der Sommer ist nicht nur die Zeit, in der am meisten gegrillt wird, sondern auch die Zeit, in der die meisten Grills verkauft werden. Logisch: Wem der Duft von Nachbars Würstchen in die Nase steigt, denkt beinahe reflexhaft: „So einen Holzkohlegrill will ich auch kaufen“. Am nächsten Tag steht man dann vor einem unüberschaubaren Angebot verschiedener Grills und ist ratlos: Welchen Grill soll ich denn nun nehmen? Keine Panik: Wenn man weiß, was man will, ist die Antwort einfach.
Direkt oder indirekt?
Die erste Frage, die man sich selbst stellen sollte, ist „Will ich nur direkt grillen, oder möchte ich mir die Möglichkeit des indirekten Grillens offen halten? Unter direktem Grillen versteht man das einfache Grillen, das auf den meisten deutschen Grillrosten praktiziert wird: Holzkohle durchglühen, Grillrost drüber legen und Würstchen oder Steaks auf den Rost. So einfach kann die Welt sein. Aber da das Grillgut bei diesem Verfahren direkt über der Glut gegart wird, eignet es sich wirklich nur für Dinge, die man kurzbraten kann, also Steaks, Würstchen usw. Größere Fleischstücke eignen sich nicht für die große Hitze (bis 700 Grad Celsius) des direkten Grillens: Sie sind außen schon verbrannt, während sie innen noch roh sind. Größere Fleischstücke sollte man daher nur indirekt grillen, d.h. bei niedrigerer Temperatur, und nicht auf sondern neben der Glut. Hierfür benötigt man einen Grill mit entsprechendem Rost und einem Deckel, der die Hitze reflektiert und dafür sorgt, dass das Grillgut gleichmäßig gart. Und noch einen weiteren Vorteil hat das indirekte Grillen: Man muss den Grill nicht ständig beaufsichtigen. Was beim direkten Grillen ein Muss ist: Wenn Fett in die Glut tropft, können Flammen hochschlagen, die das Grillgut verbrennen und sogar krebserregende Stoffe erzeugen können. Hier ist während des ganzen Grillvorgangs absolute Aufmerksamkeit vonnöten.
Etwas besonderes: Der Smoker
Eine Sonderstellung nehmen hierbei die Barbecue Smoker ein, die vom Aussehen her an zu große Botanisiertrommeln oder zu klein geratene Lokomotiven erinnern. Genau genommen sind das gar kein Grills, sondern Mitteldinger zwischen Umluft- und Räucherofen. So ein Gerät hat zwei Kammern, eine Brennkammer, in der Holzkohle oder Brennholz verfeuert wird, und eine Garkammer, in der Fleisch, Gemüse und Fisch im 90 bis 130 Grad „heißen“ Rauch langsam und schonend garzieht. Spare-Ribs-Spezialisten schwören auf diese Technik. Knusprige Krusten, die der „normale“ Griller schätzt, sind hier aber nur auf Umwegen zu realisieren.
Was will ich grillen?
Bevor man sich entscheidet, was für einen Grill man anschafft, muss man also entscheiden, was man darauf grillen möchte. Wer tatsächlich nur gelegentlich ein paar Würstchen oder ein Steak grillen möchte, ist tatsächlich mit einem einfachen Grill gut bedient. Warum sollte er teure Features dazu kaufen, die er gar nicht benutzen möchte? Wer etwas mehr Ehrgeiz in die Grillerei investieren möchte, sollte gleich zum Kugelgrill greifen oder – ebenso gut – ein Modell mit Abdeckhaube wählen. Auch auf diesen Grills kann ja auch direkt gegrillt werden, zusätzlich bieten sie noch die Möglichkeit des indirekten Grillens. Der Smoker hingegen ist schon fast etwas für Spezialisten. Natürlich kann man in ihm auch einfache Würstchen oder Steaks zubereiten, aber da würde es sich schon beinahe anbieten, noch einen einfachen Alltags-Grill hinzuzukaufen. Wobei das Umgekehrte sicherlich öfters der Fall ist: Zu solchen Barbecue-Profi-Geräten greift derjenige, der die Möglichkeiten seines Kugelgrills ausgereizt hat und Neuland erobern möchte.
Qualität als Kriterium
Egal, für welchen Typ Grill man sich entscheidet: Qualität und Stabilität ist am wichtigsten. Bei unschlagbar günstigen Sonderangeboten im Baumarkt oder beim Discounter sollte man genau hinschauen. Ist der Grill auch wirklich standfest? Wurde er aus Edelstahl gefertigt oder aus billigem Blech? Wie sind die Einzelteile verarbeitet? Was nützt einem ein preiswerter Grill, der beim geringstem Windstoß umfällt und nach zwei, drei Grillabenden derart verzogen ist, dass die Würstchen in die Glut rutschen? Von der Rostschicht auf dem angeblich aus Edelstahl gefertigten Rost ganz zu schweigen. Es lohnt sich, erfahrenen Grillern zuzuhören und die Modelle in die engere Wahl zu ziehen, die dem Vergleich bei diesen Profis bestanden haben. Drei Namen hört man immer wieder: Weber, Landmann und Toronto.
Bekannte Holzkohlegrill Hersteller
Weber Grills
Die amerikanische Firma Weber, der die Erfindung des Kugelgrills gelang, hat es durch beste Qualität und äußerst geschicktes Marketing verstanden, sich als »Mercedes der Grillwelt« zu positionieren. Fans schwören auf diese Marke, und das mit Recht. Langlebigkeit und Funktionalität stehen hier im Vordergrund. Darüber hinaus wird das vermutlich kompletteste Zubehör-Sortiment der Grillerei angeboten: Vom Anzündkamin bis zu eigenen Kochbüchern: hier bleibt kein Wunsch offen.
Landmann Grills
Das Familien-Unternehmen Landmann aus Osterholz-Schambeck bei Bremen bietet ebenfalls ein umfangreiches Sortiment an. Vom kleinen, tragbaren Kompakt-Grill bis zum Barbecue-Smoker: Praktisch jedem Modell merkt man die über fünfzigjährige Erfahrung an, mit der es entwickelt und gebaut wurde.
Toronto von Tepro
Mit dem Grillwagen »Toronto« hat die Firma Tepro den Markt der Holzkohlegrills ordentlich aufgemischt. Solide Qualität, pfiffige Detaillösungen wie der mit einer Kurbel in der Höhe verstellbare Grillrost oder die Frontklappe, durch die man Holzkohle nachlegen kann, und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen für sich.
Unser Fazit: Wenn der Einsatzzweck geklärt ist und man beim Kauf auf solide Markenqualität achtet, kann man beim Kauf eines neuen Holzkohlegrills eigentlich nichts falsch machen.
Foto Copyright: © Peter Atkins + exclusive-design - Fotolia.com