Vogelscheuche

Die Vogelscheuche: effektiver Schutz für ihr Saatgut und ihr Obst

Verschiedene Vogelarten, aber auch Vertreter anderer Tiergruppen, können Anpflanzungen von Obst oder Gemüse auf dem Acker oder in Ihrem Garten erheblich schädigen. Sie trachten entweder nach dem Saatgut selbst oder nach den herangereiften Früchten. Mitunter haben sie es nicht einmal auf vegetarische Kost abgesehen, sondern suchen nach Regenwürmern im Boden oder Insekten, die an den Pflanzen selbst auftreten. Hierdurch beschädigen sie die Kulturen zwar nur mechanisch, und doch können sie die Ernte dadurch negativ beeinflussen. Je nachdem, was angepflanzt wird und welche Vögel in Erscheinung treten, sollten unterschiedliche Vogelscheuchen zum Einsatz kommen, von denen dieser Artikel einige vorstellen wird.

Vogelscheuche als uraltes Erbe der Menschheit

Die klassische Scheuche imitiert einen Menschen, zumindest aus Sicht einiger Tiere, die das Ungetüm aus Holz und Stroh nicht von einem humanen Zweibeiner unterscheiden können. Denn der wird aufgrund seiner innerhalb des Tierreichs ungewöhnlichen aufrechten Körperhaltung von Tieren als Bedrohung wahrgenommen.

Die Idee der Tierscheuche beruht jedoch nicht nur auf einer bestimmten Gestalt, sondern zudem auf Bewegung mitunter sogar der Produktion von Geräuschen.

Tieren soll hierdurch der Eindruck vermittelt werden, ihre Anwesenheit sei bemerkt worden, und nun drohe ihnen durch die Anwesenheit eines Menschen Lebensgefahr. In der Folge verlassen sie die Äcker und Gärten, in denen sie als Nutzpflanzenschädlinge unerwünscht sind. Dabei regt sich zumeist in den kleinen Tiergehirnen kein Verdacht, der sie auf die Täuschung aufmerksam werden lässt, auch dann nicht, wenn sich die vermeintliche Bedrohung niemals von der Stelle bewegt.

Rückblick: Anthropologen gehen davon aus, dass Tierscheuchen bereits in der frühen Menschheitsgeschichte erstmalig Verwendung fanden, und zwar ab den Zeiträumen, in denen sich Sesshaftigkeit und Landwirtschaft durchsetzten.

Heute nutzen Scheuchen aber manchmal einfach nur als Dekor im Garten, werden also im weiteren Sinne als Kunstobjekte genutzt. Häufig bleiben sie dann funktionslos und werden absichtlich ohne flatternde Kleidung und an strategisch ungünstigen Plätzen aufgebaut. Denn anders als ein Ackerbauer wollen viele Gartenbesitzer ihre wunderschön bunten und fröhlich zwitschernden Singvögel nicht von überall vertreiben.

Die Situation auf dem Feld, der Obstplantage oder dem Gemüsebeet hingegen ist eine andere. Erschwerend kommt leider hinzu, dass die Vielfalt an Möglichkeiten des Kulturpflanzenanbaus einhergeht mit einem entsprechend großen Spektrum denkbarer Störenfriede. Und dazu werden keineswegs nur Vögel gezählt. Die Verwendung des Begriffs „Vogelscheuche“ hat daher also eher historische Gründe. Denn auch Kleinsäuger gelten als unliebsame Gäste auf Beeten und Äckern.

Scheuchen verschiedener Formen und Funktionen

Kleinsäuger wie Mäuse und Ratten können auf Äckern oder im heimischen Gemüsegarten sehr unerwünschte Besucher sein, und das, obwohl sie auf Bildern häufig so niedlich wirken. Während Hausmaus und Hausratte Allesfresser sind, sich also über tierische Kost ebenso hermachen wie über Saatgut und heranreifende Früchte, sind andere Mausarten vorwiegend auf pflanzliche Kost spezialisiert. Die Feldmaus frisst zum Beispiel mit Vorliebe Gartenkräuter und Samen und wird dadurch zum Schädling, der nicht gerne gesehen ist. Dabei sind alle bislang aufgezählten Tierarten oft in guter Gesellschaft.

Raben- oder Nebelkrähe, Saatkrähe, Amsel, Haussperling und in städtischen Regionen auch die Stadttaube machen sich ebenfalls über Gemüse- und Kräuterbeete im Garten her, um sich dort mit Beeren, Saatkörnern und zarten Blättern zu versorgen. Da alle genannten Vogelarten Allesfresser sind, werden auch tierische Brocken, wie Insekten, Nacktschnecken und Regenwürmer, nicht verschmäht.

Tipp: Je nach Größe des Feldes oder Beetes können Sie bei ausreichender Fläche nicht nur mehrere Scheuchen einsetzen, sondern gleich auch mit verschiedenen Typen des Vogelschrecks experimentieren. So schlagen Sie 2 Fliegen mit einer Klappe.

Vögel und Kleinsäuger nehmen die Gestalt eines Menschen als Bedrohung wahr, insbesondere, wenn deren Kleidung so locker anliegt, dass sie durch den Wind bewegt werden kann. Denn die Illusion eines sich hin und her drehenden Menschen verstärkt den furchteinflößenden Charakter der Scheuche. Wenn Sie die Beobachtung gemacht haben, dass Ihr Vogelschreck besonders wirksam auf tierische Eindringlinge wirkt, sollten Sie abhängig von der Größe der zu schützenden Fläche prüfen, ob das Aufstellen weiterer Scheuchen dieses Typs sinnvoll wäre.

Jedoch sind einige Tiere durchaus lernfähig. Dies betrifft insbesondere Krähenvögel. Sie sind in der Lage, sich an ursprünglich bedrohlich wirkende Situationen mit der Zeit zu gewöhnen. Der Effekt eines Vogelschrecks des oben beschriebenen Typs geht somit zum Teil verloren.

Da die genannten Vögel und Nager nicht nur den Menschen als Feind betrachten, sondern auch große Greifvögel, können Raubvogelattrappen ergänzend hinzugefügt werden. Sie sollten sich für eine der verschiedenen käuflichen Varianten entscheiden. Stellen Sie Ihren „Raubvogel“ zusätzlich zur herkömmlichen Scheuche auf und beobachten Sie, ob Saatdiebe nun effizienter vertrieben werden oder nicht. Falls dem nicht so sein sollte, empfiehlt es sich, eine Vogelattrappe eines anderen Typs zu verwenden. Zum Beispiel:

  • einen gleitenden Raubvogel
  • Greifvögel mit ausgebreiteten Schwingen
  • verschiedene Arten: Rabe, Eule oder Falke in lebensechter Größe oder größer

Wollen Sie einen Gewöhnungseffekt rechtzeitig ausschließen, variieren sie Position und Aussehen der aufgestellten Scheuchen von Zeit zu Zeit.

Akustische Vogelschrecks

Neben einer optischen Feinderkennung reagieren viele der ungewollten Plagegeister auch auf bedrohliche akustische Reize. Natürlich können beliebige Geräusche auf elektronischem Wege in bestimmten Abständen eingespielt werden. Dies kann jedoch energieaufwändig sein, selbst dann, wenn mit Bewegungsmeldern gearbeitet wird. Einfache mechanische Effekte hingegen sind zuverlässig und kosten nichts. Denn die dazu benötigte Luftbewegung ist ja stets vorhanden. Die einfachste Variante besteht zum Beispiel darin, eine knisternde Folie um die Vogelscheuche zu wickeln, die im Wind flattert und dadurch ein bedrohliches Rauschen erzeugt.

Sollten Sie in der Nähe eines Waldes wohnen, berücksichtigen Sie bei Ihren Vorkehrungen zum Schutz der Pflanzungen, dass auch Großwild auf der Suche nach Nahrung oder einem Quartier in Ihren Garten geraten kann. Wildschweine, Rehe und Feldhasen kommen hierfür in Frage. Sie reagieren eventuell nicht auf Ihre Vogelscheuchen, da sie die Imitationen von Mensch und Raubvogel eventuell nicht als natürliche Feinde betrachten. Insbesondere Wildschweine zeigen bei entsprechender Gewöhnung oft keine Scheu vor dem Menschen. Um Ihre Beete auch vor diesen ungebetenen Gästen zu schützen, empfiehlt sich eine Beleuchtung, die über einen Bewegungsmelder gesteuert wird. Wildtiere sind nämlich häufig lichtscheu.

Obstbäume – die besten Vogelscheuchen für die Plantage

Manch einer besitzt ein größeres Gelände, auf dem er Obstbäume anpflanzt. Bäume sind aufgrund ihrer dreidimensionalen Gestalt und wegen ihres oft unübersichtlich dichten Geästs schwieriger zu überwachen als eine ebene Fläche mit niedrigen Gemüsesorten. Erschwerend kommt hinzu, dass die zahlreichen süßen Früchte eine größere Zahl tierischer Interessenten anziehen können, als dies auf dem Acker oder Gemüsebeet der Fall ist. Neben den schon genannten Kleintieren treten zusätzlich Eichhörnchen auf, in manchen Regionen Deutschlands sogar Waschbären, aber auch verschiedenste Singvögel.

Folgende Maßnahmen sollten Sie vornehmen:

  • Stellen Sie gewöhnliche Scheuchen in Form eines Menschen mit Bekleidung, die im Wind Geräusche produziert, an strategisch günstigen Positionen auf.
  • Gerade zum Schutze von Obstbäumen haben sich Drachen, die sich mit der Luft bewegen und Raubvögel imitieren, sehr bewährt.
  • Bauen Sie zusätzlich Raubvogelattrappen in Form stehender Figuren im Bereich um die Bäume herum oder im Geäst auf.

Aufgrund der Vielzahl ungebetener Gäste kann es geschehen, dass die oben genannten Maßnahmen trotzdem nicht ausreichen.

Bild zu Gardigo Solar Vogelabwehr elektronische Vogelscheuche mit Ultraschall und BlitzlichtZum Angebot
Die sogenannte Solar-Vogelabwehr kann für Abhilfe sorgen. Es handelt sich dabei um Geräte, die ihre Betriebsenergie aus dem Sonnenlicht gewinnen, jedoch auf unterschiedliche Weise als Tierschreck fungieren. So können beispielsweise optische oder akustische Signale im Ultraschallbereich produziert werden.

Wir würden immer zu einer Kombinationen aus beidem raten. Eine derartige Solar-Vogelabwehr verfügt meist über blinkende LED-Lichteffekte, die nach Belieben hinzu geschaltet werden können. Die Geräte bestechen durch ihre einfache Bedienung, das geringe Gewicht und die große Reichweite des Bewegungsmelders, der leicht einen Radius von 7 Metern erfassen kann. Die Frequenz der Töne variiert bei guten Geräten zudem automatisch, um einem Gewöhnungseffekt vorzubeugen.