Dattelpalmen gehören zu den exotischen Pflanzen, die sich sehr gut auch bei uns halten lassen. Hier erfahren Sie wie Sie mit diesen Pflanzen einen besonderen Akzent auf Ihrem Balkon realisieren können und wie Sie die Pflanzen pflegen müssen, damit Sie lange Freude an ihnen haben. Diese exotischen Pflanzen können als Kübelpflanzen auf der Terrasse, dem Balkon oder auch im Zimmer gehalten werden. Hierzu eignen sich, auf Grund der Wuchshöhe, hauptsächlich zwei der drei Arten, die aber leicht unterschiedliche Ansprüche an die Aufzucht und Pflege stellen. Dattelpalmen stammen ursprünglich von den Kanarischen Inseln und den Philippinen. Da sie sehr robust sind, können sie auch in unseren Breitengraden recht gut wachsen, werden allerdings nicht so groß wie in ihrer Heimat.
Die kanarische Dattelpalme (phoenix canariensis)
Standort | Hell und Sonnig |
Substrat | Mischung aus: Kompost, Sand, KIes, Blähton oder Lavagranulat |
max. Höhe | 2 Meter |
Blattlänge | ca. 90 cm |
Wasserbedarf und Dünger | mittel/hoch; bei Wachstumsphase alle 2 Wochen Düngen |
Blüten und Früchte | selten bei uns, eher bei älteren Exemplaren |
Überwinterung | bei 5-13 Grad, ideal auf dem Balkon in einer Pflanzenfolie |
Als Kübelpflanze wird die Palme bis zu 2 m hoch. Ihr dicker Stamm bildet sich aus den Resten von Blattstielen. Ihre Krone besteht aus gefiederten Blättern, die ca. 90 cm lang werden und leicht nach außen geneigt sind. Sie haben eine starke Mittelrippe, die vom Blattstiel ausgeht. An ihr sitzen die kleinen, regelmäßig angeordneten, blaugrünen Blättchen. Der Blattstiel ist an der Oberseite gefurcht und an der Unterseite abgerundet. Die Blätter sind mehrjährig, verwelken dann und fallen ab.
In der Wachstumsphase wird die Pflanze kräftig gegossen. Dabei darf aber keine Staunässe entstehen, d. h., es darf kein Wasser im Untersetzer stehen bleiben. Das würde zum Faulen der Wurzeln führen. In dieser Zeit wird sie auch alle zwei Wochen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger gedüngt.
Zur Überwinterung stellen Sie die Pflanze idealerweise an einen Ort mit einer Raumtemperatur von 10 bis 13 °C. In dieser Zeit wird sie auch immer weniger gegossen. Im Frühjahr steigern Sie die Wassergabe dann langsam wieder. Gedüngt wird in dieser Zeit nicht.
Theoretisch können die Pflanzen auch im Kübel Blüten ausbilden und Früchte tragen. Das geschieht aber erst im hohen Alter. Daher sind Blüten und Früchte bei diesen Kübelpflanzen sehr selten.
Sie können die Pflanzen aus Samen ziehen. Das erfordert aber einiges an Geduld. Hierzu weichen Sie die Samen am besten erst in Wasser ein. Anschließend werden sie ca. zwei cm tief in Substrat gebettet und dieses immer gut feucht gehalten. Nun müssen Sie bis zu fünf Monaten warten, bis die Samen keimen. Der Topf mit den Samen braucht einen warmen Platz. Das erste Keimblatt ist noch ungeteilt. Erst nach zwei bis drei Jahren werden die ersten gefiederten Blätter gebildet.
Zwerg-Dattelpalme (phoenix roebelenii):
Standort | Hell, aber keine pralle Sonne |
Substrat | Hydrokultur - anorganisches, kalkfreies Substrat |
max. Höhe | 1 bis 2, selten bis 3 m |
Blattlänge | ca. 1-2 m |
Wasserbedarf und Dünger | mittel/hoch (Substrat immer feucht halten); bei Wachstumsphase alle 2 Wochen Düngen |
Blüten und Früchte | selten bei uns, eher bei älteren Exemplaren, nur Blüten |
Überwinterung | bei 10 Grad, verträgt keine Heizungsluft, da sie viel Luftfeuchtigkeit benötigt |
An das Substrat und die Töpfe stellt sie dieselben Anforderungen wie ihre großen Verwandten. Allerdings sollte sie einen wenigen sonnigen Standort haben. Pralle Mittagshitze verträgt sie nicht. Die Zwerg -Dattelpalme verträgt nicht so viel Kälte. Daher sollte sie im Winter in einem Raum stehen, dessen Temperatur nicht dauerhaft unter 18 °C fällt.
Zwerg-Dattelpalmen bilden seitlich Ableger. Die Palme wirkt schöner, wenn sie nur einen Einzelstamm hat. Daher sollten sie diese Ableger abtrennen. Wollen Sie die Ableger zur Vermehrung nutzen, warten Sie mit dem Abtrennen, bis sich die ersten feinen Würzelchen gebildet haben. Diese Schösslinge setzten Sie in einen Topf mit Substrat, den Sie nur sparsam gießen. Sobald sich frische Triebe bilden, ist der Schössling angewachsen. Sie können ihn nun wie eine erwachsene Pflanze behandeln.
Schädlingsbekämpfung bei den Exoten
Die Pflanzen können von Schildläusen, Spinnmilben und Thripsen befallen werden, wenn das Substrat austrocknet oder im Winter die Heizungsluft zu trocken ist. Zur Vorbeugung halten Sie im Sommer das Substrat immer gut feucht. Im Winter brausen Sie die Blätter der Pflanze mit warmem Wasser ab.
Spinnmilbenbefall erkennen Sie an silbrigem Glanz oder kleinen, weißen flecken auf den Blättern, anfangs oft auf den Blattunterseiten. Spinnmilben vermehren sich sehr schnell. Daher sollten Sie befallene Pflanzen isolieren. Zur Bekämpfung können Sie die Blätter mit einem Wasserstrahl abduschen. Dies muss mehrmals wiederholt werden. Wenn das nicht reicht, gibt es im Fachhandel spezielle Mittel gegen Spinnmilben. Sie sollten aber darauf achten, dass die Pflanzen diese Mittel vertragen. Da Spinnmilben sehr schnell gegen ein Mittel resistent werden, müssen oft mehrere verwendet werden.
Schildläuse sitzen am Stamm und an den Stielen der Blätter. Durch ihren braunen Panzer sind sie gut zu sehen. Bei einem geringen Befall kann man die Schildläuse mit der Hand absammeln. Bei größerem Befall wäscht man die betroffenen Stellen mit Seifenlauge ab. Hilft das alles nicht, kann man zu chemischen Mitteln greifen. Auf Pflanzenschutzsticks sollten Sie aber besser verzichten. Diese enthalten neben dem eigentlichen Wirkstoff meist auch Dünger. Das macht die richtige Platzierung und damit Dosierung schwierig. Entweder wird die Pflanze überdüngt oder nicht genügend Wirkstoffe aufgenommen.
Thripse saugen die Zellen der Blätter aus. Diese haben dann gelbliche Flecken, die später silbrig werden. Außerdem sieht man auf den Blättern kleine, schwarze Punkte, die Kothäufchen der Thripse. Stark befallene Blätter fallen ab und die Pflanzen verlieren ihre Vitalität. Zur Bekämpfung kann man die Pflanze mehrmals abduschen. Bei hartnäckigem Befall muss man auf chemische Mittel zurückgreifen. Hier ist bei Spray Vorsicht geboten. Einige Sprays enthalten Öle, die die Blattporen verkleben.
Foto Copyright: © Picture-Factory - Fotolia.com